Hoch die Hände – Wochenende! 🙌 Und dann auch noch schönes Wetter im Sauerland! Das musste natürlich ausgenutzt werden und so war das komplette Wochenende mit „draußensein“ verplant.
Gestartet wurde ganz entspannt am Samstag um 5.45 Uhr! Nein das ist kein Tippfehler – mein Wecker klingelte tatsächlich um 5.05 Uhr und dann ging es los.
Seit Wochen hab ich mich schon gefreut – es ging an den Sorpesee zum Angeln mit meinem Papa. 🎣 Das haben wir schon Ewigkeiten nicht mehr gemacht, weil meine Eltern die letzten Jahre einen Forellenteich hatten und wir deshalb immer dort geangelt haben. Seit einigen Wochen ist nun der Forellenteich aufgegeben und das Ruderboot liegt am Sorpesee.
Jetzt sollte das Boot also auch endlich mal genutzt werden und deshalb wurden die letzten Wochen die Angelpapiere erneuert, die Angelausrüstung kontrolliert und ausgebessert und am Samstag konnte es dann losgehen. Und jeder Angler weiß ja – die beste Zeit um Fische zu fangen ist früh morgens oder spät abends. Deshalb hieß es um 5.45 Uhr schnell alle Sachen zusammenpacken, zur Sorpe fahren und das Boot beladen. Dann mal ab an die Ruder… 🚣♀️ Völlig ungeübt und noch nicht ganz wach hatte ich leichte Koordinationsschwierigkeiten mit den Rudern und wir kamen nicht so richtig vorwärts… Also nahm Papa mir kurzerhand wortwörtlich das bzw. die Ruder aus der Hand und manövrierte uns selbst aus der Bucht. Wir waren ja schließlich zum Angeln da und nicht für einen Ruderkurs… Relativ schnell mussten wir aber feststellen, dass Angeln vom Boot aus nicht so richtig unser Ding ist und haben uns ein sonniges Plätzchen am Ufer gesucht. Also Boot wieder abgeladen, Angelruten fertig gemacht und auf die Fische, fertig, los… Dann war erstmal entspanntes rumstehen, Sonne tanken (4 Grad war jetzt noch nicht wirklich warm), Fotos machen, Kaffee trinken und die Ruhe genießen angesagt…
Zwischendurch mal die Angeln einholen, Köder kontrollieren (vielleicht hat sich da ja was verheddert oder die Würmer sind abgehauen), Angel wieder auswerfen, verdammt nicht weit genug – da beißt ja auf keinen Fall einer – also wieder rein und neu auswerfen, usw….
So ging das eine ganze Zeit weiter – bis plötzlich tatsächlich ein Fisch angebissen hat. Wir waren selbst völlig überrascht (wenn nicht fast erschrocken) und ein klein wenig unvorbereitet (gerade am rauchen und Kaffee trinken, Kescher noch nicht startklar, Ordnungsliebend wie ich bin, alle ungenutzte Ausrüstung wieder schön in der Kiste verstaut). Hatten wir doch gedacht wir hätten einfach einen schönen, entspannten Vormittag und würden ohne einen Fisch wieder nach Hause fahren. Aber nein – da bricht doch kurzfristig Hektik aus, Papa mit einem „Hechtsprung“ zur Angel und ich erstmal dreimal im Kreis um den Kescher zu finden… Lange Rede – kurzer Sinn: Es hat geklappt – Petri Heil und Petri Dank! Papa hat seine erste Forelle für dieses Jahr aus der Sorpe gefischt.
Hier das Beweisfoto (Er macht allerdings von seinem Recht am eigenen Bild Gebrauch und wollte nicht im WWW veröffentlicht werden. Aber ich habe hoffentlich einen guten Kompromiss für das Foto gefunden – leider kann man dadurch seinen stolzen Gesichtsausdruck nicht erkennen).
Danach tat sich aber leider nichts mehr – es kam allerdings auch ordentlich Wind auf und die Angler unter Euch wissen – bei Ostwind beißt kein Fisch – es war also eindeutig Ostwind 🌬 (völlig egal, dass der Wind von links ja nu nicht automatisch Ostwind ist… 😉) Als dann auch noch die Hundebesitzer und Sonnenanbeter anfingen die Ufer an der Sorpe zu belagern war klar, dass es nix mehr wird und so wurde gegen Mittag eingepackt und zurück zur Bucht gerudert. Da angekommen, haben wir dann die letzten Tauwürmer noch Baden geschickt aber auch nichts mehr gefangen. Außer einer Bisamratte und zwei Enten war da scheinbar niemand auf bzw. unter Wasser.
Also – trotzdem stolz wie Oskar, dass wir beim ersten Angelausflug nicht mit leeren Händen zurückgekommen sind – ab nach Hause 🙂
Aber damit war ja mein „Draußen-Wochenende“ noch nicht vorbei – das war ja erst der Anfang! Nach dem Angelausflug, Auto auspacken und alles wegräumen nur um wieder das Auto zu packen. Diesmal allerdings mit Luftmatratze, Schlafsack, Kühlbox, Wandersachen.
Nachdem ich ja festgestellt habe, dass allein im Auto auf einem Wanderparkplatz schlafen, nicht so richtig meins ist 😨, habe ich mir einen Stellplatz auf dem Campingplatz Laasphetal in (Überraschung) Bad Laasphe gebucht um dort am nächsten Tag wieder zu wandern. Ich wollte schließlich noch testen ob ich auf einem Campingplatz vielleicht besser (also mehr als 4 Stunden) im Auto schlafen kann. Am Spätnachmittag war Abfahrt und nach knapp 1,5 Stunden Autofahrt war ich angekommen und konnte mich in Ruhe einrichten. Der Campingplatz war wirklich klein und hat nicht viele Stellplätze, aber dafür hat jeder Stellplatz sein eigenes Bad(häuschen) und ich durfte Tisch und Stühle vom Platz nutzen. So sah das dann aus:
Für den Schnäppchenpreis von 10 € für eine Nacht, fand ich das völlig in Ordnung oder?! Den Abend hab ich schön mit ein bis drei Radlern beim Lesen ausklingen lassen, bevor ich gegen halb zehn schlafen gegangen bin. Und wenn ich mal auf meinen Papa gehört hätte, dann hätte ich die Nacht auch wirklich gut geschlafen. Er war so nett mich darauf aufmerksam zu machen, dass nachts noch Bodenfrost gemeldet war und hatte mir eine Decke zusätzlich zum Schlafsack empfohlen. ❄ Ich hab aber als „Experte“ natürlich dankend abgelehnt – schließlich hab ich zuletzt im Schlafsack im Auto sogar geschwitzt… Gut da waren es +7 Grad nachts, in dieser Nacht leider nur -1 oder -2 Grad. Ab halb vier morgens hab ich dann mit Entenpelle wachgelegen und angefangen die Fleecejacke über den Schlafanzug zu ziehen und als nächstes Socken, usw… Bis halb sieben hab ich dann nochmal halbwegs warm (nein das ist übertrieben – nicht völlig verfroren trifft es eher) geschlafen.
Aufgrund der Kälte wollte ich eigentlich gar nicht so richtig aus meinem Schlafsack raus und mich umziehen, aber musste ja sein. Also schnell Klamotten an, Wanderrucksack packen, Luft aus der Matratze, das Auto schon mal halbwegs aufräumen und 15 Minuten Autofahrt zum Wanderparkplatz in Feudingen. Um kurz nach acht konnte ich dann loswandern auf dem „Ilsetalpfad“ eine sogenannte Rothaarsteig-Spur (Rundwanderweg am Rothaarsteig).
Laut Wegbeschreibung hat der Rundweg ungefähr 16,5 km und ca. 646 Höhenmeter. Ich hatte natürlich morgens halbverschlafen die Wanderzeichen nicht richtig im Blick und hab mich direkt verlaufen bzw. bin versehentlich eine Abkürzung gelaufen, so dass ich nach 8,6 km schon wieder am Auto stand. Das ging ja mal gar nicht… Auf den letzten Kilometern hatte ich aber eine ältere Frau getroffen, die so nett war mir den anderen Teil vom richtigen Weg zu erklären und auch meinte, dass ich den auf keinen Fall auslassen sollte. Wir sind die letzten 2 Kilometer von meinem abgekürzten Weg gemeinsam gegangen und haben uns erst an Ihrer Haustür verabschiedet. Irgendwie machte Sie einen etwas besorgten Eindruck, dass ich trotz Ihrer Erklärung den richtigen Weg nicht finden würde… HAB ICH ABER! 😉 Und ich bin wirklich froh, dass ich die Runde auch noch gegangen bin. Da gab es wirklich tolle Aussichten und Streckenabschnitte. Der Rundweg war dadurch zwar nicht mehr rund, sondern eine 8 und auch keine 16,5 km mit 646 Höhenmetern, sondern 21,3 mit 950 Höhenmetern – aaaaber das macht ja nix…
Also um ganz ehrlich zu sein, doch das macht was… Nachdem ich mir nämlich ungefähr bei Kilometer 12 auf einer Bank einen Holzsplitter in den Hintern (also ziemlich weit oben am Oberschenkel) gefangen hatte (so ca. 2 cm lang), den ich erstmal versuchen musste zu entfernen weil ich damit gar nicht hätte laufen können, war die Stimmung doch erstmal etwas abgesackt. Und ab Kilometer 17 war ich dann wirklich nörgelig weil mir irgendwie alles (die Füße am meisten) ein bißchen weh tat und ich irgendwie platt war. Jeder der aufgrund der folgenden Fotos gerne mitgelaufen wäre – nicht traurig sein – ab Kilometer 17 hättet Ihr spätestens keinen Spaß mehr mit mir gehabt 😉
Hier aber jetzt mal ein paar Fotos der sehr schönen Wanderstrecke – die egal ob mit oder ohne verlaufen wirklich lohnenswert ist:
Und da ich ja bei jedem Ausflug etwas neues dazu lerne – hier die Kurzfassung meiner neuesten Erkenntnisse:
- beim Schlafen im Auto ist ein Radler als Schlummertrunk ok, drei sind schon zuviel (gerade in den Schlafsack gekrochen und schwupp wieder raus zur Toilette…)
- ein Auto ist halt nicht so gut gedämmt wie ein Wohnwagen, daher wird es ab 0 Grad wirklich, richtig kalt (da kann es schon mal helfen auf den Papa zu hören und zusätzlich eine Decke mitzunehmen)
- wirklich IMMER gut auf Wanderzeichen achten!!!
- nicht seitlich von einer Holzbank rutschen und aufstehen (oder vorher nach möglichen Splittern absuchen) AUA!!!
- Wanderstöcke nicht nur mittragen, sondern auch benutzen (könnte helfen Überbelastungen -in meinem Fall des rechten Knies- vorzubeugen)
- und ganz wichtig EINFACH MAL LOS UND MACHEN 🙂
Viele Grüße – Anja